Kohlfeiertag
Jeden 3. Oktober feiert die Bundesrepublik Deutschland Helmut Kohls Einigungsvertrag aus dem Jahr 1990 und übrigens nicht den Todestag seines bayerischen Widersachers zwei Jahre zuvor. Schon seit zwanzig Jahren.

Am 1. Oktober 1982 hatte Hans-Dietrich Genschers FDP Helmut Schmidt gestürzt, sowie Helmut Kohl zum Kanzler gekürt, und beide hatten mit ihrer geistig-moralischen Wende zurück in die Adenauer-Ära 1989 lange abgewirtschaftet als die Weltgeschichte Helmut Kohl das Ende des Kalten Kriegs in seine siechende Kanzlerschaft legte. Mit der Währungsunion vom 1. Juli 1990 konnte sich Kohl durch den späteren Bundespräsidenten Horst Köhler daher ostdeutsche Stimmen zu den ersten gesamtdeutschen Wahlen vom 2. Dezember 1990 kaufen und sich mit Umverteilungen aus dem Schattenhaushalt der Treuhandanstalt die Zustimmung davon profitierender Wirtschaftskreise sichern.

Erst 1998 wurde Kohl als Bundeskanzler ersetzt durch die dann effektiveren Kohls Gerhard Schröder und Joseph Joschka Fischer, die sich an einem Angriffskrieg gegen Belgrad beteiligten, für eine Allianz mit Wladimir Putin mit Konrad Adenauers West-Integration brachen, sowie einen modernen Reichsarbeitsdienst mit Ein-Euro-Zwangsarbeit einführten, aber immerhin gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften legalisierten und in der Hauspostille des Auswärtigen Amts keine altNazis mehr geehrt haben, nachdem diese noch ihre Beamtenpensionen eingestrichen hatten für jahrzehntelanges Strippenziehen an den Schaltstellen der Bundesrepublik Deutschland. Seit dem 20. September 2005 gibt es Mutti-Kohl und damit wieder die übliche Politk für die Atomindustrie, sowie den ganz normalen Mehr-Netto-vom-Brutto-Betrug, und in Hamburg ließ sich unter einer schwarz-grünen Koalition bereits beobachten, wie künftiger Grünkohl aussehen wird.

Es ist daher nur konseqent, daß jeden 3. Oktober weiterhin der ewige Kohl gefeiert wird, nicht etwa am 9. November die Verantwortung des einzelnen, sich statt für Irrwege der Geschichte für demokratischen Fortschritt zu entscheiden, und der deutsche Bundestag hatte deshalb auch schon die entsprechende Beschlußempfehlung seines Petitions­ausschusses vom 25. Juni 1997 (BT-Drucksache 13/8067, Seite 14) durchgewunken mit seiner zentralen Argumentation für den Kohlfeiertag:

Gerade wegen der Schwierigkeiten beim Zusammenwachsen von West- und Ostdeutschland zeichnet sich der 3. Oktober als Tag, an dem der von der frei gewählten Volkskammer der DDR gefaßte Beschluß zum Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland 1990 vollzogen wurde, besonders aus.
Wird lange dauern bis es Freisinn in Europa und nur darüber auch in Deutschland geben wird…

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